Emma Rose

 

Gesungen hat Emma Rose schon immer. Musik gemacht auch. Aber den Traum mit ihrer Musik professionell auf Bühnen zu stehen, hat sie sich nie getraut zu träumen. Doch dann geht im letzten Herbst ein Money-Boy-Cover von ihr auf TikTok viral. Aus den kleinen Schnipseln für die Socials, in denen mit klaviergetragenem Gesang, jeder Menge Humor und vielleicht ein bisschen feministischem Twist die Stücke anderer interpretiert, werden schließlich eigene Songs zwischen dreamy Bedroom-Tunes und Indie-Pop: Witzig, trotzdem mit Haltung, aber ohne Zeigefinger - und genau deshalb so relatable.


2002 in Bochum geboren, kommt Emma Rose in der Schule und bei sozialen Kunstprojekten mit Musik in Kontakt. Sie schreibt erste Songs auf Englisch und merkt immer mehr, wie gerne sie eigentlich singt. Mit
15 fängt sie an, regelmäßig Cover auf Instagram hochzuladen.
Als Mitschüler eine kleine Jazz-Band gründen und sie fragen ob sie dort singen mag, entwickelt sie ein Interesse für Jazz. Als sie nach der Schule nicht so richtig weiß, was sie machen soll, entscheidet sie sich
erstmal für ein Jazz und Pop Studium in Arnheim.
Aber zwischen Konkurrenzkampf und dem Knowledge alter weißer Männer ist wenig Platz für eigene Entfaltung oder das Suchen nach Antworten auf die Frage, wer man eigentlich ist und sein will. Emma
Rose schmeißt das angefangen Studium und schreibt sich stattdessen für Kulturwissenschaften ein, die Musik möchte sie lieber für sich, zuhause im eigenen Tempo angehen. In den ersten Wochen des neuen
Studiums geht sie mit ihrem Akustikcover des Money-Boy-Klassikers „Rummelplatz“ viral.


„Ich habe manchmal Phasen, in denen ich gerne Deutschrap höre, aber natürlich nerven mich regelmäßig diese ganzen misogynen Zeilen. 2019 habe ich bei einer Dragshow von Freund*innen das erste Mal auf
der Ukulele ein selbstgeschriebenes Mashup aus Farid Bang Zeilen performt. Ich fand diesen Kontrast zwischen den Texten, mir und der Musik einfach ultra witzig und genauso witzig fand es dann schönerweise das Publikum. Money Boy hatte ich schon in der Vergangenheit gehört und verfolgt und dann spontan eines Tages entschlossen, dasselbe nochmal mit seinen Texten zu probieren. Ich hätte nicht gedacht das es derart viele Reaktionen nach sich zieht.“ Denn BHZ-Mitglied Longus Mongus postete das Cover und singt mit - und sogar YouTuber Papaplatte reagiert in einem seiner Streams darauf. Aber der virale Hit bringt noch etwas ganz anderes mit sich. „Klar muss man Money Boy für vieles kritisieren, aber er hat mich auf jeden Fall beeinflusst, das erste Mal ernsthaft Texte auf Deutsch zu schreiben“, erinnert sich Emma Rose. „Ich habe gemerkt, dass ich plötzlich viel mehr sagen konnte. Auf Englisch habe ich immer nur über Liebe geschrieben – und das auch mit einem sehr beschränkten Wortschatz. Aber auf Deutsch hat plötzlich auch mein Humor seinen Platz in den Songs.“

Denn so geschickt, wie sie in ihrem TikTok-Feed KI-generierte Teufelsstimmen mit augenzwinkernden
Persiflagen auf die Bro-Culture zusammenbringt, gelingt ihr das auch mit ihren Songs. „Ich war als Kind
riesiger Fan von Otto Waalkes und liebe es schon immer Menschen zum Lachen zu bringen“, sagt Emma
Rose. „Vielleicht auch, weil ich damit eigene Unsicherheiten überspielen kann. Ich finde vieles, was ich
mache, irgendwann immer blöd oder komme mir wie ein Imposter vor. Aber wenn andere über mich
lachen, ist das ein bisschen weniger schlimm.“

Das beste Beispiel dürfte Emma Roses erste Single „Das Beste“ sein. Ein Song in bester Female Rage- Manier, aber ohne den erhobenen Zeigefinger, sondern dafür mit jeder Menge Sarkasmus, der infantile und viel zu oft gehörte Flirtversuche der Männerwelt mit Charme und dem verträumten Sound von Boy Pablo zu einer treffenden Kritik am male gaze und toxischer Männlichkeit zusammenbringt. „Natürlich bin ich Feministin und beschäftige mich mit dem Thema. Deshalb sind viele meiner Songs vor allem für weiblich gelesene Personen, die sich darin wiederfinden. Aber das ist nicht alles, was meine Identität ausmacht“, erklärt Emma Rose. „Die Songs handeln manchmal auch einfach nur von Liebe oder anderen Themen. Hauptsache, sie sind so relatable wie möglich. Ich singe, wie ich spreche und schreibe, was ich meine. Das ist vielleicht nicht immer so bildlich, wie in anderen Pop-Songs, aber dafür ehrlich. Menschen sollen den Song hören und sich verstanden fühlen.

 

 

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