badmómzjay
„Badmómz, ja, du kennst den Namen. Teen Queen so wie Steffi Graf.“ Ihr Aufstieg verläuft rasant. Mit ihrem feuerroten Haar und einem souveränen Auftritt zieht Badmómzjay in kürzester Zeit die Aufmerksamkeit auf sich. Dabei stehen die Zeichen für die 2002 als Jordan Napieray geborene Rapperin eher auf Spießbürgertum statt Stardom. In Brandenburg an der Havel wächst sie unter engstirnigen Verhältnissen auf. „Jeder kennt jeden, jeder redet und wenn du dann anders bist wie ich, fällst du noch mehr auf“, berichtet sie im Gespräch mit Deluxe Music. Bereits mit dreizehn Jahren steht sie zu ihrer Bisexualität. Mit ihrer Offenheit hilft sie jenen, die ähnliche Erfahrungen machen. „Ich kriege voll viele Nachrichten, dass ich den Leuten die Angst vor dem Outing vor ihrer Familie nehme“, freut sich die Rapperin, „Es zeigt, ich habe einen Impact auf die Leute und nutze meine Stimme richtig.“
Doch zunächst muss sie selbst aus dem beengten Kleinbürgertum ausbrechen. Selbstbewusste weibliche Vorbilder wie Saweetie und Nicki Minaj erweitern ihren Horizont. Und auch die Veteranen des US-Raps Dr. Dre, Missy Elliot und Aaliyah beeinflussen sie. Mit ihren purpurroten Haaren lockt sie erste Follower:innen auf Instagram an. Monet192 lädt sie auf seine „T’es pas toimême EP“ zu ihrem ersten professionellen Song „Papi“ ein. Schnell nimmt Universal Music Notiz von der Newcomerin und nimmt sie unter Vertrag. Die Single „24/7“ läutet Ende 2019 endgültig Badmómzjays Solokarriere ein.
Im folgenden Jahr geht es Schlag auf Schlag. Fast monatlich veröffentlicht die Rapperin einen Song. Gleich fünf Stück setzen sich in den deutschen Single-Charts fest. Die „18“-EP fasst ihre ersten musikalischen Schritte nochmal zusammen. Wer so schnell die Karriereleiter emporklettert, ruft auch Gegner:innen auf den Plan. Doch Badmómzjay interessiert es herzlich wenig, wenn sich Rival:innen an ihr abarbeiten. „Ich bin niemand, der sich auf Hate fokussiert. Ich sehe, dass die Menge an Liebe viel größer ist und auch nur darauf gucke ich“. Der Preis für die beste Newcomerin bei den Hiphop.de-Awards, der New Faces Award und die Auszeichnung als „Best German Act“ bei den MTV Europe Music Awards folgen wie zur Bestätigung.
Obwohl Badmómzjay selbst gerade erst volljährig ist, scheint die Zeit reif zu sein für ihr erstes Album. Nach der ersten Auskopplung „Badmómz.“ landet ihre zweite Single „Tu Nicht So“ sogar auf dem FIFA-22-Soundtrack. Mit den Songs „Checkst Du?!“, „Sterne Unterm Dach“ und „Hahaha“ bereitet sie ihre Fans Schritt für Schritt auf ihr Debütalbum vor. Badmómzjay setzt darauf mit selbstsicheren Flows auf Female Empowerment. Aber sie reflektiert sich auch. Angstzustände und schmerzliche Verluste kommentiert sie mal im Flüsterton oder Mut zum Gesang. Am 26. November wird sie sich mit „Badmómz.“ in der Deutschrap-Geschichte verewigen. „Top 3 von allen Rappern hier, Top 2 in Sachen Sex-Appeal, nach diesem Jahr bin ich die Beste hier.“ Ihre erste Headliner Tour 2022 war restlos ausverkauft.
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